Im vorletzten Spiel der Play-Off Runde trafen am sonnigen Samstagnachmittag der TSV Schleissheim und der VfL Waldkraiburg aufeinander, um in einem hochkarätigen Duell um die Spitzenposition zu kämpfen. Nach dem Unentschieden im Hinspiel besiegte der VfL auswärts die Eintracht aus Dachau-Karlsfeld, währenddessen der TSV die Punkte durch Spielabsage des TV Eggenfelden holte.
Vor heimischem Publikum startete der TSV Schleissheim furios in die Partie. Bereits in den ersten Minuten gelang es Martin Breitmoser und Florian Hörath, ihre Mannschaft mit zwei schnellen Toren in Führung zu bringen. Dieser Zwei-Tore Rückstand hatte bis zum 10:8 Bestand. Dabei musste Patrick Zabelt angeschlagen das Feld verlassen, womit ein weiterer wichtiger Spieler im Innenblock vorerst fehlte.
Es entwickelte sich ein intensives Spiel, in dem beide Teams ihr Können aufblitzen ließen. Der TSV Schleissheim riss immer wieder Lücken in die Abwehr und der besser postierte Mitspieler wurde konsequent freigespielt. Der VfL Waldkraiburg hielt mit schnellen Kontern und geduldigem Positionsspiel dagegen. Viele Würfe wurden aber teils leichte Beute des sehr starken Keepers des TSV. Dieser leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur komfortablen Halbzeitführung von 18:13 für den TSV Schleissheim.
Die Abwehr des VfL agierte dabei oft noch zu zögerlich und es gab somit immer wieder Abstimmungsschwierigkeiten, die der TSV beeindruckend nutzte. In der Kabine war man sich aber schnell einig, dass dies noch kein Beinbruch war und Co-Trainer Markus Winkler peitschte die Jungs nochmals an.
Die Aufholjagd eröffnete Spielertrainer Julian Ruckdäschel mit drei Toren in Folge zu Beginn der zweiten Halbzeit. Spätestens mit dem 20:19 durch Stefan Lode war der Anschluss nach 41 Minuten wiederhergestellt. Noch wichtiger in dieser Phase war aber die aggressive Abwehr des VfL, die nun endlich Zugriff auf die Rückraumspieler fand. Dadurch entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, wobei jetzt die Minuten der Lode-Brüder kommen sollten: Hinten hält Karli, vorne trifft Stefan. Eine bärenstarke Leistung der beiden hielt die Bunkerstädter im Spiel.
Als Tobias Leder schließlich seine sehr gute Defensiv-Leistung mit wichtigen Toren vergoldete, war die Führung des TSV dahin. In den letzten Minuten entwickelte sich nun ein echter Handball-Krimi, in dem die Führung ständig wechselte. Als eine Minute vor Schluss Marco Störch das 29:28 für den TSV erzielte, nahm der VfL eine Auszeit um die letzte Spielminute zu besprechen. Der Angriff endete mit einem Pfostenwurf, sodass der TSV nochmal in Ballbesitz kam. In der angeordneten Manndeckung eroberte Stefan Lode den Ball, sodass ein kurzer letzter Angriff ermöglicht wurde. Dabei foulte der Abwehrspieler des TSV nach dem Freiwurfpfiff nochmals, sodass der Freiwurf nicht schnell und regelgerecht ausgeführt werden konnte. Dies führt in der letzten Minute regelgerecht zur Disqualifikation und zum Siebenmeter für den VfL. Die Entscheidung sollte also, wie schon im Hinspiel, wieder in letzter Sekunde fallen. Stefan Lode tritt an – und verwandelt sicher.
Am Ende trennten sich die Teams mit einem gerechten 29:29-Unentschieden. Dieses Ergebnis bedeutet, dass die Meisterfrage weiterhin offen ist und erst im letzten Spiel der Play-Off Runde entschieden wird. Beide Mannschaften haben gezeigt, dass sie zu den besten Teams ihrer Liga gehören und die Fans dürfen sich auf ein packendes Finale freuen.
Am kommenden Samstag, den 13.04.2024, heisst es um 16 Uhr also Hochspannung garantiert. In der Franz-Liszt Halle geht es im Fernduell um die Meisterschaft! Im Anschluss möchte die Mannschaft mit allen Fans anstoßen um sich für den tollen Support in der Spielzeit zu bedanken.